Aphorismen aus der ‚Business Welt‘

Der Kolumnist und erfolgreiche Autor Martin Suter (geboren am 29.02.1948) analysierte schon vor Jahren mit spitzer Feder die sogenannte ‚Business Class‘. Hier einige seiner Ausführungen zu dieser besonderen ‚Klasse‘ von Menschen:

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CEO (Chief  Executive Officer): „Hinter dieser Anhäufung von Superlativen steht nichts anderes als ein Angestellter, der das große Wort führt, ein paar Entscheidungen trifft, die Untergebene für ihn erarbeitet haben, und der keinerlei persönliches Risiko trägt. Das Testosteron geschwängerte, hohle, Epauletten behangene der wilhelminischen Epoche findet sich heute wieder in der Großmannssucht des Spitzenmanagements. Mit dem Unterschied vielleicht dass sich die Leader von heute nach Niederlagen nicht mehr erschießen, sondern mit millionenschweren Abfindungen auf die Fettlebe im Alter einrichten.“

„Dort oben hin, wo es keine Kontrolle mehr gibt und man alle Fehler machen darf, streben die mittleren Chargen … und dafür zahlen sie jeden Preis, und töten jeden Anstand, jede Selbstachtung in sich ab. … (Die) Betriebswirte und Controller werden durch die Zumutungen, die ihnen der Aufstieg abverlangt, so beschädigt, dass sie, oben angekommen, nur noch Charaktermasken sind.“

„CEOs beherrschen ihren Job nicht, weil sie nicht dafür qualifiziert sind. CEOs wissen nur, wie man CEO wird. Davon, wie man CEO ist, haben sie keine Ahnung. Woher auch? Der Kampf um die Position verlangt ganz andere Qualitäten als die Position selbst. Da hat man jahrelang Mitbewerber ausgetrickst, sich auf Kosten anderer profiliert, Verantwortung abgewälzt und Erfolge für sich beansprucht, opportune Entscheidungen getroffen und richtige vermieden (…) und plötzlich ist man am Ziel und weiß nicht, was man dort zu tun hat.“

Wann immer Sie in Gefahr sind, dem eindrucksvollen Auftritt dieser ‚Klasse‘ von Managern mental zu erliegen, so erinnern Sie sich einfach an die Worte von Martin Suter oder stellen Sie sich die Person in einer aus der Zeit gefallenen Badehose vor – das hilft i.d.R. vor falscher Ehrerbietigkeit. Wenn Sie ihn Ihre mangelnde Ehrfurcht spüren lassen, dürfen Sie aber nicht auf Gnade hoffen, denn Sie zerstören ein entbehrungsreich aufgebautes Image, von dem mancher Spitzenmanager glaubt, es beschreibe seine Identität.

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