Erstarken des Rechtspopulismus – eine Überraschung?

DIE ZEIT (25.05.2016) stellt auf ihrer Titelseite fest, dass die Rechtspopulisten in ganz Europa gemeinsam um die Gunst des „kleinen Mannes“  kämpfen. Er soll sie an die Macht bringen. Diese Feststellung wirft die Frage auf, ob unsere gegenwärtig bestehenden politischen Institutionen den „kleinen Mann“  und seine Bedürfnisse in den letzten Jahren nicht sträflich vernachlässigt haben.

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Sie haben versucht, ihre Macht allein dadurch zu festigen, indem sie sich mit den „Geldmächtigen“ gemein gemacht, deren neoliberale Argumente unüberlegt als einzig richtig aufgegriffen und den „kleinen Mann“ (das Volk) als uninteressant übersehen haben. Nun kommt der vernachlässigte „kleine Mann“ über den Rechtspopulismus mit seinen Befindlichkeiten plötzlich zu Wort und in Grenzen auch offensichtlich zur Macht. Dabei ist das Problem nicht in erster Linie der Rechtspopulismus, den es ja schon immer gab, sondern das Versagen unserer Eliten in Bezug auf Volkes Stimme.  Sie haben sich einseitig der ökonomischen Sichtweise der ‚Geldes‘ alternativlos unterworfen. Damit verbunden ist die Neigung des ‚Geldadels‘, den „kleinen Mann“ aus seiner Sicht als politisch irrelevant abzufertigen, weil man wohl glaubt, ihn letztlich „mit Geld einfach kaufen zu können“. Die Reaktion auf diese verächtliche Haltung sucht sich ein Ventil und hat mangels Alternativen dieses im Rechtspopulismus gefunden.

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